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1472 (9. lipca) Kolno nad Sprewą, w czwartek po dniu św. Kiliana Biskupa etc.

Rewers księcia Henryka XI.Henryk XI. Głogowski, w l. 1467 – 1476 książę na Szprotawie, Krośnie Odrzańskim, Świebodzinie oraz połowie Głogowa, Kożuchowie, Lubinie i Zielonej Górze. , pana na Głogowie etc., skierowany do jego narzeczonej, margrabiny Barbary Brandenburskiej Barbara Hohenzollern (1464-1515), margrabianka brandenburska i księżna głogowska.

— Wir Heinrich von gots genaden herczog in Slesien zw Groszen GlogawGłogów und CrossenKrosno Odrzańskie etc. bekennen und thun kunt offenlich mit disem brive gein allermeniglich, die in sehen oder horen lesen, das wir angesehen bedrachtet und wolbedechtlich mit zeitigem vorrate zu gemut genomen haben solchen fruntlichen und guten willen, dorin sich des durchleuchtigenhochgebornen fursten unsers lieben hern und vaters hern AlbrechtsAlbrecht III. Achilles, margrabia Ansbach i Kulmbach (jako Albrecht I.), elektor Brandenburgii w l. 1471 – 1486, z dynastii Hohenzollernów marggraven zw Brandemburg des heiligen Romischen reichs ertzkamrer und curfursten, zu Stetin PomernPomorze Zachodnie [Szczecińskie der Kaszuby und WendenCzęść Łużyc Dolnych hertzogen burggraven zw NumbergNorymberga und fursten zw RugenRugia etc. voreldern vater und brudere als marggraven zw Brandburg etc. seliger und loblicher gedechtnus mit unsern voreldern seligen auch gegen uns langzeit gehalten haben, des wir dann auch den vorgenanten unsern lieben hern und vater marggrave Albrechten als einen nachvolger und eintreter der fuszstapfen derselben seiner vorfarn seligen gegen uns mit fruntlichem und gunstigen willen genaigt befinden und erkennen, auch widerumb begirlich und genaigt sind uns gegen seiner liebe und fruntschaft in fruntlichen und gutem willen zu halten. Und uf das nu solcher unser baider wille und gute frautliche meynung bekreftiget und zw gantzer volkomener fruntschaft zwischen unser gezogen werde, so hat sich der genant unser lieber her und vater marggrave Albrecht in dem namen des allmechtigen gots mit uns und wir uns wider mit seiner liebe ausz obgemelter zunaygung fruntlichs willens und auch von befriednng wegen unser baider furstenthum land leut und underthanen, die also bey und an einander gelegen sind, das unser yeder dem andern damit wol hantreichnng thun, dodurch wir bald dieselben unser land und leut desterbas bei fride und einigkeit behalten schuczen und schirmen mogen, einer fruntschaft geeynet und vertragen, inmassen hernach volget und also, das der obgenant unser lieber her und vater marggrave Albrecht uns die hochgebornen furstin sein liebe dochter frewlin Barbara zw dem sacrament der heiligen ee durch seiner lieb brieve und verschreibnng für sich und seine erben versprochen gelobt und zugesagt hat, das dieselb sein dochter frewlein Barbara uns, so bald sie zu im volkomen jaren komen ist, zw dem sacrament der heiligen ee und einem elichen man nemen sol etc., wie dann solchs seiner lieb brive und verschreibung uns dorumb gegeben volliglichen inhelt. Also globen vorsprechen und sagen wir demselben unsern lieben hern und vater marggrave Albrechten etc. widerumb zu bei unsern furstenlichen wirden und trewen, das wir das heilig sacrament der ee mit der gnanten unsers lieben hern und vaters dochter frewlin Barbara, so sie zu irn volkumen jarn komen ist, volziehen, sie zu der ee und unser gemaheln nemen, dieselben ee nach cristenlicher ordnung vor dem angesicht der kirchen wirdiglich volfurn und alsdann das sacrament der heiligen ee mit elichem beyeinander slaffen volbringen sollen und wollen. Dabey ist auch abgeredt, das unser lieber her und vater marggrave Albrecht uns zu der gnanten seiner dochter frewlein Barbara zw rechtem heiratgut sechs tausent guter Reinischer guldin geben, welch sechstausent gulden er oder, ob er nicht wer, das got gnediglich geruch zuverhüten, seine erben uns in der nechsten jarsfrist, nachdem wir, wie obgerurt ist, elich beygeslafffen haben, gutlich und onverziehen bezalen und ausrichten und uns darumb im schuldbrieve mit notturftiger versorgnus vor uberschickung seiner dochter, als sie mit uns beyslaffen soll, gegen den hernachgemelten verweisung und verzigbrieven uberantworten sol und wil, uns auch die genant seiner liebe dochter, so sie zu im volkumen jarn komen ist und wir uns elich zulegen wollen, bis in unsern hove, do wir sulch beyligen fornemen werden, on unsern schaden schicken mit einer vertigung nach seinen eren. Dagegen und widerumb sollen und wollen wir der gnanten frewlin Barbara sechstausend gulden Reinischer zw widerlegung und darzu ein morgengab nach unsern eren geben und irer lieb die sechs tausent guldin heimstewer mitsampt den sechstausent gulden widerlegung und der morgengabe, die wir ir benennen und geben werden, nach notturft versichern und verschreiben uf allen unsern landen und leuten, die wir iczund haben und bey unserm leben uberkomen, also ob wir vor ir mit tod abgingen und nicht leiblicher elicher erben mit ir hinter uns verliessen, das sie sich alsdann nach unserm tod fur solch heimstewer widerlegung und morgengab aller und iglicher unser land levt slos stete furstlicher obrikeit und gerechtikeit mit allen nuczen zinsen gulten renten zu und eingehorungen gancz nichts ausgenomen geprauchen und domit thun und lasssen sol und mag als mit dem und den im. Und so sie alsdan auch mit tod abgangen ist, so sollen die sechstausent guldin heimstewer mitsambt den sechstausent gulden widerlegung uff ir nechst erben wider gefallen und mit der morgengabe auch silbergeschirre kleinaten kleidern und allem dem, das ir zu fertigung mit geben ist, und auch dorzu, ob wir ichts von kleinaten gegeben hetten, domit mag und sol sie bey irm leben und an irm todpett zuthun und zulassen haben, die umb irer sele hail willen oder sunst im frunden oder wem sie wil zu verschicken zu verschaffen oder zu vergeben nach irm verlusten, und was sie des also bey irm leben oder an irem todpett nicht verschaft oder vergeben hett, sol auch im nechsten erben gefallen. Solich iczgenant versorgnus und verschreibung sollen wir der gnanten frewlein Barbara vor dem ausfuern, als sie uns beyzulegen heimgeschickt wirdet, volfertigt uberantworten und ir nach der inhalt alspald solchs alle die unsern huldigen globen und sweren lassen ir also zugewarten. Und ob sich hirnach durch schickung des almechtigen gots begebe, das wir mit der obgenanten frewlin Barbara unser elichen gemaheln kinder uberkomen, dornach vor ir abgeen und sie auch die kinder eins oder mer nach unserm tod hinter uns verlaszen wurden, so soll doch dieselb unser gemahel bey solcher egedachter irer versorgnus und verschreibung der land nach irem inhalt ungehindert siczen und bleiben, so lang bis ir von denselben unsern und im kinden ader von der kind wegen die obgenant ir heimstewr widerlegung und morgengabe noch aller notturft versichert und versorgt worden ist uff sundern slossen steten guten und zugehorungen, mit namen Freyenstat slos stat vnd land, Grauemberg stat und land, baide mit allen im zugehorungen, davon sie ob zweytavsent gulden jerlicher gewisser zins gult und nuczung wol habhaft gein, do sie dann auch an baiden enden und ir yedem ire wonung furstlichs stands und wesens wol gehalten mag und haben soil. Wo aber dieselben slos stete guter und zugehorung ob zweytausent guldin nucz und gelts nicht ertrugen, sol ir das mit anderm erstattet und volkomenlich vergnuget werden, bey dem allem die gnant unser elich gemahel alsdann ir lebtag uns im beysicz und gebrauch haben und nach irm tod uff ire nechst erben gefallen sol. Ob auch geschee, das got der almechtig nach seinem willen stellen wolle, das die vorgnant frewlin Barbara vor uns mit tod abging und nicht leiblich erben von unser baider leiben geborn hinter ir verlies, so sollen wir nnsern lebtag einen beysicz haben bey den vorgeschriben sechstausent gulden, die uns mit derselben unser gemaheln zu heiratgut geben sind, und wenn wir von tods wegen abgangen sind, so sollen dieselben sechstausent gulden auf derselben unser gemaheln nechste erben irs stamens der marggraveschaft zw Brandemburg etc. gefallen. Wo sie aber erben hinter ir verlies von unser baider leib geborn, es wern sun oder dochter, eins oder mer, sollen dieselben sechstausent gulden heiratsguts uff dieselben erben fallen und bei in bleiben. Aber umb ir morgengabe silbergeschirr kleinat klaider und alles das, das ir zu fertigung mit geben, und auch dorzw, ob wir irer liebe ichtes von cleinaten gegeben, das sie aus irer macht wie vorberurt ist nicht verschafft oder vergeben het, soll uns on alle widerrede irer erben und meniglichs bleiben, und umb alle und igliche solche versorgnus sollen der gnanten frewlin Barbara von uns notturftige vorsehung gescheen, das sie deshalben von meniglich on irrung und eintrege bleibe. Sich sol auch dieselb frewlin Barbara vor unserm und irm beyslaffen auf das obgenant ir heyratgut und fertigaug, die ir mit gegeben wirdet, verczeihen alles veterlichen muterlichen und bruderlichen erbs und guts, es wer dann das von dem haus zw Brandbnrg irs stamens kein menlicher erbe vorhanden were, so sol sie erben was ein dochter nach masz irer eltern herkomens von billichkeit erben sol, und was sie also erben ward, von derselben sam solten wir ir alsdan auch vorweisen nach anzale wie hievor des obgemelten heiratguts widerlegung und morgengab halb angezaigt ist und gescheen soll. In solchen verzige sollen auch wir verwilligen, den mit unserm und der genanten frewlin Barbara insigeln versigeln und solchen verzige mitsampt den verweisungbriven unserm vorgnanten herrn und vater marggraye Albrechten gegen dem schuldbrive uberantworten, den er uns umb die sechstausent guldin heyratgelts ubergeben lassen wirdet, also das die ubergabe solcher brieve aller und auch die huldigung der land wie vor gerurt ist eins mit dem andern zugee, alles getrewlich sunder arglist und genczlich on geverde.
Des za urkunde mit unserm anhangendem insigel versigelt, der geben ist zu Colne an der Sprew am donerstag nach sand Kilians des heiligen bischoffs tag, nach Cristi unsers lieben hern gepurt vierzehenhundert und dornach in dem zwey und sibenzigisten jaren.


Lehns- und Besitzurkunden Schlesiens und seine einzelne Fürstenthümer im Mittelalter. Herausgegeben von Dr. C. Grünhagen und Dr. H. Markgraf. Erster Theil. Leipzig 1881.